Nach oben kommen, oder in Bewegung bleiben?

„Karriere“ ist das ganz große Ding. Im Kopf entstehen bei mir dabei Bilder von dicken SUVs, protzigen Häusern und teuren Urlaubsreisen. „Karriere“, das bedeutet Aufstieg zu finanziellem Reichtum und Macht.

Aber im ursprünglichen Wortsinne bedeutet es einfach nur der „Fahrweg“, die Straße, vom Französischen „carrière“, das sich wiederum vom lateinischen „carrus“ (der Wagen) ableitet. Karriere im eigentlichen Wortsinne bedeutet also im Grunde einfach nur: „seinen Weg gehen“.

Ich mag das Bild.

Es symbolisiert, in Bewegung zu bleiben. Eine Straße ist nicht für den Stillstand da. Sie verbindet viele Punkte miteinander, und unterwegs gibt es auch etwas zu sehen, wenn man es nicht zu eilig hat. Eine Straße führt aber nicht nur nach oben. Sie führt auf Berge, durch Täler, über Brücken. Manche Hindernisse umgeht sie mit Kurven, oder sie macht den Aufstieg durch Umwege mit Serpentinen leichter. Sie sind mal schmal und holprig, mal breit und eben.

Und, selbst wenn die Straßen Wege vorgeben, geben sie nicht für alle das selbe Ziel vor. Wir bekommen suggeriert, wir müssten alle zur Bank wollen. Aber was, wenn ich lieber in den Park will, in die Bibliothek oder in die Sauna? Was, wenn ich es einfach nur liebe, unterwegs zu sein, und das Ziel egal ist?

Im umgangssprachlichen Sinne mache ich dann keine Karriere. Aber im wörtlichen Sinne, ist Karriere einfach nur in Bewegung bleiben. Und da können die Angst, Status, Geld und Macht zu verlieren eher hinderlich sein.

Geht es darum, nach oben zu kommen, oder darum, in Bewegung zu bleiben?

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